Neue Teilnehmergebühr und LK-Reform
Bei der DTB-Mitgliederversammlung am 20. November 2016 wurde eine Erhöhung des bereits bestehenden Turnierspieler-Teilnehmerentgeltes für Erwachsenen-Ranglistenturniere und die Einführung bei Jugendturnieren beschlossen. Ergänzend dazu erhebt der DTB zukünftig eine Teilnehmergebühr bei Erwachsenen- und Jugend-LK-Turnieren.
Ab dem 01. April 2017 gelten daher folgende DTB-Gebühren (zusätzlich zum Nenngeld):
Ein Gastbeitrag von Bernd Greiner, Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes und Leiter des Ressorts V (Wettkampfsport) Seit Jahren bestand unter den Landesverbänden des DTB sowie dem Präsidium völlige Einigkeit darin, dass Mehreinnahmen erforderlich sind, um diverse sinnvolle Maßnahmen für das deutsche Tennis durchführen zu können. Darunter fallen geplante Projekte aus den Bereichen Sportentwicklung und Wettkampfsport ebenso wie insbesondere die Förderung des Nachwuchses. Gerade durch die Umstrukturierung der Spitzensportförderung durch das BMI besteht erstmals seit Jahren die Möglichkeit für den DTB, auch öffentliche Fördermittel für diese Aufgaben zu erhalten. Wie jeder weiß, der im Verein mit Zuschüssen zu tun hat, sind diese jedoch keine Geschenke, sondern erfordern auch ein klares, schlüssiges Konzept sowie einen erheblichen Einsatz von Eigenmitteln. Hierzu mussten dringend neue Einnahmequellen generiert werden, was nun zu dem neuen Teilnehmerentgelt für LK-Turniere und einer Erhöhung des Entgelts bei Ranglistenturnieren geführt hat.
Alternativansätze und Risiken Über die sinnvollste Variante, die genannten Mehreinnahmen zu generieren, wurde lange und ausführlich diskutiert. Es gibt hierzu kein "richtig" oder "falsch", sondern lediglich unterschiedlichste Lösungsansätze mit den dazu gehörenden Pro- und Contra-Argumenten. Die jetzt getroffene Entscheidung war diejenige, die in den verantwortlichen Gremien politisch mehrheitsfähig war - sie wurde sogar einstimmig getroffen. Sehr häufig wurden wir gefragt, ob man nicht einfach die Beiträge aller Mitglieder einheitlich hätte erhöhen können. Aber fast jeder Spieler weiß doch aus seinem eigenen Verein, dass es unterschiedliche Beiträge für aktive und passive Mitglieder gibt - wer den Verein mehr "nutzt", zahlt auch mehr. Dies war eines der Hauptargumente gegen die Variante der Beitragserhöhung. Natürlich besteht das Risiko, dass nun einige Spieler an weniger Turnieren teilnehmen werden, das ist auch einkalkuliert. Allerdings wäre bei diversen Alternativlösungen diese Gefahr noch wesentlich höher gewesen.
Weiterentwicklung des LK-Systems Unabhängig hiervon wird das nächste Großprojekt von uns nun sein, das LK-System von Grund auf zu reformieren. Das größte Problem bisher war, dass das LK-System nicht DTB-weit einheitlich eingeführt wurde, sondern seit 2007 nach und nach in den einzelnen Landesverbänden. Dadurch hat es zum einen sehr lange gedauert, bis wir überall einigermaßen vergleichbare Werte bei den Leistungsklassen hatten, zum anderen haben wir beispielsweise auch sehr unterschiedliche Reglementierungen im Mannschaftsspielbetrieb: In einigen Verbänden muss strikt nach LK aufgestellt werden, andere lassen auch Meldungen mit gravierenden Abweichungen von der LK-Reihenfolge zu. Aber: Wir haben mittlerweile die LK flächendeckend in Deutschland anerkannt und mit mybigpoint eine perfekte Plattform zur Darstellung aller relevanten Ergebnisse und Entwicklungen. Das heißt, wir fangen nicht mehr bei Null an, sondern haben nun eine gute Ausgangsbasis, um das System gemeinsam zu verbessern und weiterzuentwickeln!
Ziele der Reform Im Laufe der Zeit haben sich einige Kritikpunkte am LK-System herauskristallisiert, die immer wieder genannt werden: z.B. das Abrutschen in der LK, weil man keine adäquaten Gegner in den Mannschaftsspielen hatte, auch wenn man alle Matches gewonnen hat. Ebenso die zu schwache Wertung der Doppel im LK-System oder die zu niedrige Berechnungsfrequenz. Solche Themen wollen wir angehen. Es gibt aber auch einige Punkte, die wirklich schwierig sind. Will ich z.B. erreichen, dass das System die Spielstärke besser widerspiegelt, so muss es auch Minuspunkte für Niederlagen geben. Dies würde auch Manipulationen, also absichtliches Verlieren, vermindern. Allerdings würden dann vermutlich weniger Leute Turniere spielen, weil sie damit rechnen müssten, auch Punkte zu verlieren. Dies ist natürlich auch nicht Sinn der Sache. Hier hat man also völlig unterschiedliche Ansätze, die nicht so einfach unter einen Hut zu bekommen sind.
Vorgehensweise Wir werden als nächstes intern alle Themen zusammenstellen, die wir angehen wollen. Diese machen wir der Öffentlichkeit zugänglich und rufen alle LK-Spieler auf, uns ihre Meinung dazu mitzuteilen. Wo sehen sie die Schwerpunkte, was halten sie für sinnvoll. Wie genau das funktionieren wird, werden wir in den nächsten Wochen kommunizieren. Die erhaltenen Aussagen werten wir anschließend aus und lassen sie in unsere Entscheidungen einfließen. Je nachdem, wie weit wir mit den Reformen gehen werden, können wir mit einigen Änderungen schon ab dem 01.10.17 starten, dem Beginn des nächsten LK-Jahres, mit einigen anderen eventuell erst später.
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